TOLLER BERICHT VON BERND (bis zu Ende lesen lohnt!):
Ötztaler Radmarathon 2019
Seit knapp 40 Jahren wird der Ötztaler Radmarathon ausgetragen und hat sich in den letzten Jahrzehnten zur wohl bedeutendsten Eintagesveranstaltung in der Jedermann Radsportszene entwickelt. Also warum sich nicht einmal bei den Spezialisten einer Disziplin messen.
Das Rennen.
Eine Schleife von 238km über die vier Alpenpässe Kühtai, Brenner, Jaufenpass und Timmelsjoch. Mit mehr als 5000 hm gehört die Strecke zu den anspruchsvolleren Rennen und wird auch als inoffizielle WM der Jedermänner gehandelt – dieses Jahr sogar mit 15h Livesendung im Internet. Neben guter Vorbereitung braucht es auch noch etwas Glück. Zuerst bei der Startplatzverlosung im Frühjahr, dann noch am Renntag mit dem Wetter in der Alpenregion. Wer den Bericht von Jan aus 2019 gelesen hat oder sogar schon selbst gestartet ist weiß, wie ungemütlich die Bedingungen sein können.
Ca. 4.000 Radler starten ab 6:45 in zwei Startblöcken, der erste Block mit den VIPs und den schnellen Fahrern und der zweite mit den restlichen 3.500 Starten. Bis alle Fahrer über die Startlinie sind vergehen gut und gerne 12-15 min. Fairerweise wird für den zweiten Block die Nettozeit ab Überfahren der Startlinie genommen.
Die Organisation vor und während des Rennens ist hoch professionell, die fünf Verpflegungsstellen bieten die notwendige Energie in flüssiger und fester Form für den langen Tag. Etwas Neid kann aufkommen, wenn man an der Strecke die privaten Helfer der Amateur Teams sieht. Sie reichen ihren Athleten an jedem Gipfel Verpflegung oder Kleidung und nehmen die Kleidung auch nach der Abfahrt wieder entgegen. Aber gut! Dafür sind die Jungs und Mädels auf dem Rad auch richtig schnell und gelitten wird an der Spitze genauso wie am Ende des Feldes.
Die Spitzenfahrer sind mittlerweile bei einer Fahrzeit von unter 7 Stunden angekommen. Die letzten Fahrer werden traditionell nach Anbruch der Dunkelheit auf den letzten Kilometern zurück nach Sölden sicher von den Helfern begleitet und im Ziel von dem ausdauernden Publikum gefeiert.
Pre-Race und Wetterprognose
Meine letzten Wochen der Vorbereitung liefen gut. Mit dem Schwerpunkt auf längere Ausfahrten mit langen Anstiegen im unteren Kraftbereich sollte der Fitnesslevel ausreichen, um die gesteckte Zielzeit in Angriff zu nehmen. Bleibt noch die Frage nach dem Wetter. Mit einem eigens engagierten lokalen Meteorologen lautete die Prognose bei der WK Besprechung am Vortag. Sölden morgens 11°, trocken, kaum Wind nur im Verlauf des Tages zunehmende Wahrscheinlichkeit von Schauern und Gewitterrisiko. Bis ca. 13 Uhr waren aber stabile Verhältnisse angekündigt, d.h. erste Rennhälfte trocken und mit etwas Glück noch die technisch anspruchsvolle Abfahrt des Jaufenpasses auf trockener Straße. Im Vergleich zum letzten Jahr (Teilnahme Jan, Andy und Caroline) also nahezu perfekte Bedingungen.