Beim Saisonabschluss für Laura und Kevin war den beiden vor ihrem Rennen schon klar- Angriff auf die eigene Saisonbestleistung. Ob dies den beiden MTG Trias gelungen ist, lest ihr hier in Ihren Rennberichten.
Stolze Finisher im Ziel
Kevin´s Rennbericht IM 70.3 Erkner (Brandenburg):
"Eigentlich stand dieses Rennen gar nicht auf meiner Liste, doch durch die Corona bedingte Absage von Rapperswil-Jona im Juni, war die Erstausgabe von Erkner der Ersatz zum Abschluss der Saison. In der dritten und letzten Mitteldistanz dieses Jahr sollte endlich die Sub5 drin sein. Was vor zwei Wochen in Zell am See leider noch durch einen technischen Defekt verhindert wurde. Also ging es am frühen Morgen pünktlich um 8 Uhr bei frischen 15 Grad am Dämmeritzsee los. Die 1,9km liefen ohne größere Probleme in 32:32min (1:43min/100m). Ab zur Wechselzone um Neoprenanzug gegen Radschuhe und Helm zu tauschen. Die Radstrecke in Brandenburg als hartes Kontrastprogramm zu Zell am See: kein Berg, kein Hügel. Alles flach durch die Wälder. Trotzdem wunderschön, die Natur rundum Erkner. Ich hab mitgezählt, es waren ganze 50 Höhenmeter auf 90km. Daher ordentlich rollen lassen. Vollgas vom ersten bis zum letzten Kilometer. Hauptsache keinen Defekt diesmal. Auf dem Rückweg haben mich dann gleich mehrfach die belgischen Kreisel überholt. Schade dass auf der Strecke so viel Windschatten gefahren wurde. Leider aber aufgrund der Streckenführung und Überholverbotszone teilweise unvermeidbar. Die letzten 20km kann ich mich nicht erinnern einen Kampfrichter gesehen zu haben. Hier besteht optimierungspotenzial seitens der Veranstalter. Da ich noch reichlich Überstunden aus Zell am See mitgebracht hatte, wurden diese fachgerecht abgebaut und nach 2:24std (37,5km/h) war Feierabend. Sub5 in Reichweite! Dann kamen kleinere Magenprobleme dazu, die in einem Plus von zwei Minuten resultierten. Trotzdem einigermaßen konstant Kilometer für Kilometer abgearbeitet. Gut 5km vor dem Ziel war dann die Luft etwas dünner und der Gedanke an die Off-Season ganz nett. Mit einer Zeit von 1:37:11std (4:36min/km) auf die 21,1km standen am Ende 4:40:42std auf der Uhr. Persönliche Bestleistung und das Ziel deutlich übertroffen.
Damit geht eine lange und turbulente Saison 2022 erfolgreich zu Ende und die Vorfreude zur Vorbereitung auf Frankfurt nächstes Jahr ist .. naja, sagen wir … „groß“ … "
alles was geht; Kevin in Action
Und weiter gehts auch schon mit Laura bei der Challenge Sanremo:
"Ich durfte am Wochenende meine Saison bei der Erstausgabe der Mitteldistanz der Challenge Sanremo beenden. Brutal hart und traumhaft schön, beschreibt das Rennen wohl am Besten. (Und ein Geheimtipp, für alle die es sich beim Radfahren gerne richtig geben. Wir sind bereits am Donnerstag an die Italienische Küste gereist, sodass ich die Tage vor dem Rennen nutzen konnte, um die Radstrecke (und vor allem die Schlussabfahrt, die die Schlüsselstelle der Radstrecke darstellt) mehrmals abzufahren, was sich im Rennen als sehr hilfreich herausgestellt hatte.
Aber von vorne: Am 25.10 um 08:24 startete das Frauenfeld via Rollingstart mit 1,9 km Schwimmen im Ligurischen Meer. Der starke Wellengang machten das Schwimmen für mich als schwachen Schwimmer, zur Tortur und ich war froh als ich nach 35:40 min mit der letzten Welle zurück an den Strand gespült wurde. Anschließend ging es auf die 88 km lange Radstrecke, die alles mitbringt um einer der anspruchsvollsten Mitteldistanzen der Challenge-Family gerecht zu werden. 1459 Höhenmeter galt es zu bewältigen. 300 Höhenmeter auf 7 km mit Steigungen bis zu 18 % waren beim ersten Anstieg zu meistern. Nach einer kurzen Abfahrt folgte der Hauptanstieg bei dem es über 17 km und 1000 Höhenmeter stetig bergauf ging. Wer hier im unteren Abschnitt überpaced, wird oben gänzlich verhungern. Deshalb volle Konzentration auf (konservatives) Pacing und Verpflegung, während es nach und nach kühler wurde. Von den angenehmen 23 °C an der Küste war auf über 1000m üNN nichts mehr zu spüren, auf etwa 13 °C hatte es abgekühlt. Nach 1,5 h Anstieg konnte ich über die Passhöhe fahren. Aus den vorherigen Tagen wusste ich, das man von hier einen traumhaften Ausblick auf das Meer hat, aber dafür hatte ich im Rennen keine Zeit. Denn überall wo es hoch geht, geht es auch wieder runter und hier gab es keine Zeit zum ausruhen. Den Einstieg in die 25 km lange Abfahrt stellen 15 steile Haarnadelkurven dar, die höchste Konzentration erforderten. Anschließend ging es auf sehr schlechtem Asphalt (der zu vielen Platten geführt hat) und vielen weiteren Kurven immer weiter Richtung Küste. Zuletzt führte die Strecke über die berühmte Schlussabfahrt von Poggio die vom Radrennen Mailand-Sanremo bekannt ist. Da ich die Abfahrt von mehreren Testfahrten gut kannte, konnte ich hier wieder einiges rausfahren, was ich bergauf verloren hatte und nach 03:41 h harter Arbeit in die Wechselzone rollen. Die Höhenmeter waren absolviert. Der nun folgende Halbmarathon wurde auf drei Runden á 7 km flach an der Küste entlang gelaufen. Dabei verlief etwa die Hälfte der Strecke in einem Tunnel (der angesichts der mittlerweile sehr warmen Temperaturen, willkommenen Schatten spendete), ein weiteres Highlight des Rennens. Durch das fehlende GPS Signal war es unmöglich nach der Pace der Uhr zu Laufen, aber da meine Beine trotz des harten Radfahrens noch recht gut waren, entschied ich mich nach Gefühl möglichst konstant Tempo zu laufen und konnte den Halbmarathon in 01:45:16 h ins Ziel bringen. Am Ende bliebt die Uhr nach 06:07 stehen, was für den 3. Patz in der AK25 und dem 11. Platz Overall Women (Agegrouper) gereicht hat. Außerdem konnte ich mich für The Championship in Samorin 2023 qualifizieren.
unsere Powerfrau Laura auf dem Rad
Herzlichen Glückwunsch euch beiden zu einem erfolgreichen Saisonabschluss und lieben Dank für eure Rennberichte!